Araucanas und Zwerg-Araucana in der Schausaison 2016

In der vergangenen, leider von der Vogelgrippe-Hysterie geprägten Schausaison wurden wieder zahlreiche Araucana und Zwerg-Araucana präsentiert.

Zur HSS vom 11. bis 13.11.2016 in Rheinberg wurden über 160 Araucana, 56 Zwerg-Araucana und 4 Araucana im Sichtungsverfahren gezeigt. Leider fehlten im ersten Jahr nach dem großartigen Siegerring-Wettbewerb einige Farbschläge. Blau-wildfarbige, blau-goldhalsige, schwarz-rote und blau-rote sowie bei den Zwergen die goldhalsigen, schwarzen, schwarz-roten und gesperberten waren dort leider nicht zu sehen! Zur SS in Alsfeld erschienen 61 Araucana und 8 Zwerg-Araucana, darunter noch die zur HSS fehlenden Blau-roten Araucanas.

Unter den Neuzüchtungen sah man die braun-goldhalsigen, welche eine tolle Qualität offenbarten und ab 2017 im Vorstellungsverfahren vorgestellt werden dürfen. Bemerkens-werterweise besaßen zur HSS mehr als 33 % (56 Tiere) der Araucana Bommeln, während bei der Zwergvariante die Bommeln wesentlich seltener anzutreffen waren (sechs Tiere; etwa 10 %). Seitdem der SV das sog. Bommelband eingeführt hat, das nur auf der HSS an die besten drei Bommeltiere beiderlei Geschlechts und je einmal auf die Groß- und Zwergrasse vergeben wird, stiegen die Zahlen der ausgestellten Bommeltiere merklich an.

Schon immer stehen die Wildfarbigen (24,35) besonders mit dem mahagoni-farbigem Schmuckgefieder bei den 1,0 und der schwarzen Rieselung auf brauner Mantelfarbe bei den 0,1 im Blickpunkt. Aufgehelltes Untersattelgefieder, zu helle Flügeldreiecke und Rußkragen müssen bei den 1,0 weiterhin eliminiert werden. Bei den 0,1 wurde in der Regel die richtige Grundfarbe gezeigt, sodass man zukünftig ein noch größeres Augenmerk auf die richtige Zeichnung legen kann. Ihr Halsbehang sollte niemals gold sein.

Goldhalsige sieht man wieder öfter und zur HSS wurden 9,13 sowie in Alsfeld 3,4 gezeigt. Kleinigkeiten entschieden über die Vergabe der Höchstnote. Farblich sind sie gut gefestigt in der goldenen  Schmuckgefiederfarbe und der Halszeichnung bei den 1,0 sowie der gelben Nervzeichnung, jedoch ist es elementar auf das richtige Verhältnis von Körperlänge zu –breite zu achten. Alle Tiere besaßen die richtige weidengrüne Lauffarbe.

Die wenigen silberhalsigen aus einer Zucht wurden auf der HSS vorwiegend mit sg beurteilt. Der Schmuckton der 1,0 sollte wieder reiner im Silberweiß werden. Die 0,1 hatten mit der richtigen Standfreiheit und –höhe zu kämpfen, während die Lauffarbe und die Kopfpunkte  durchweg passten. Auch hier sind weidengrüne Läufe gefestigt.

Sehr gering war die Zahl der gold- und blau-weizenfarbigen (5) auf der HSS, während in Alsfeld 5,9 beider Varianten präsentiert wurden. In Rheinberg sah man Unterschiede in den Zuchten aus Benelux und der BRD. Während die Tiere aus den Nachbarländern oftmals schlanker und abfallender in der Haltung waren, Bommeln aufwiesen sowie teils Halszeichnung zeigten, waren die übrigen Araucanas kräftiger und waagerechter im Bau, ohne starke Halszeichnung und Bart-Araucanas. Die Kollektion in Alsfeld war wesentlich ausgeglichener und von hoher Güte. Hier waren die aktuell wohl drei besten Zuchten beider Farbschläge zu sehen. Acht Tiere waren verkäuflich gemeldet und
wechselten auch fast alle die Besitzer.

Schwarze kamen zur HSS und SS aus der gleichen Zucht. Wünsche waren vor allem mehr Grünglanz und eine festere Feder. Im Stand freier und im Abschluss breiter bzw. ausgewölbter sollten insbesondere die 0,1 sein. Hoffen wir, dass wir die Schwarzen in Zukunft wieder öfter sehen. Leider
sind bei ihnen die Meldezahlen rückläufig gewesen.

Die weißen waren mit mehr Exemplaren angetreten als die Schwarzen. Es waren offensichtlich zwei Linien zu sehen. Unterschiede wurden im Typ, der Größe, den Kopfpunkten, der möglichst weidengrünen Lauffarbe und der rein weißen Gefiederfarbe deutlich und spiegelten sich auch in den Preisrichterbeurteilungen wieder. Im Schmuckgefieder der 1,0 ist etwas Gelb gestattet.

Andersfarbige Federn sollte man vor dem Ausstellen putzen. Häufig ist die Augenfarbe, welche ohne Brauneinlagerungen sein sollte, noch eine Fehlerquelle.

Zahlenmäßig stark und qualitativ recht ausgeglichen waren die Blauen. Besonders beachtlich war die hohe Präsenz der Bommel-Vertreter! Die 1,0 waren einheitlich in der Größe, doch sollten die Abschlüsse noch eingedeckter sein. Die 0,1 sollten noch straffer in der Feder sein. Ähnliche Anmerkungen wie bei den Schwarzen also. Farblich spielt es keine große Rolle, ob es ein helleres oder dunkleres Blau mit oder ohne Saum ist. Klar sollte sein, dass beim 1,0 das Schmuckgefieder deutlich dunkler ist als das übrige Gefieder.

Regelmäßig sieht man wieder die Gesperberten. Form und Kopfpunkte überzeugten die Betrachter. Die 1,0 sollten allerdings nicht mehr größer und stabiler werden. Zur hellen Sperberung beim 1,0 und der dunkleren Sperberung bei der 0,1 gab es kaum Wünsche. Bei den Gesperberten handelt es sich um den einzigen Araucana-Farbschlag mit gelber Lauffarbe.

Nur zur SS in Alsfeld wurden die sehr seltenen Blau-roten gemeldet. Der Käfig des 1,0 blieb leider leer, sodass zwei recht ansehnliche Hennen antraten. Als Vorzüge wurden auf den Bewertungskarten jeweils sg Körper, Breite und Deckung, Auge, Bart und rote Halszeichnung sowie angehende Linienführung vermerkt. Der Erbsenkamm sollte hingegen noch deutlicher in der Dreireihigkeit sein.

Nur zur SS in Alsfeld wurden die sehr seltenen Blau-roten gemeldet. Der Käfig des 1,0 blieb leider leer, sodass zwei recht ansehnliche Hennen antraten. Als Vorzüge wurden auf den Bewertungskarten jeweils sg Körper, Breite und Deckung, Auge, Bart und rote Halszeichnung sowie angehende Linienführung vermerkt. Der Erbsenkamm sollte hingegen noch deutlicher in der Dreireihigkeit sein.

Die Zwerg-Araucanas starteten auf der HSS mit 18 Wildfarbigen, was nach rückläufigen Zahlen in der Vergangenheit sehr positiv festzustellen war. An der oberen Größengrenze bewegten sich die 1,0, welche selbstverständlich dasselbe mahagonifarbige Farbspiel wie bei der Großrasse zeigen sollen. Wesentlich einheitlicher und gefestigter in den farblichen Feinheiten als die Araucana-Hennen sind die Zwerg-Araucana-Hennen.

Die Qualität der Silberhalsigen war bereits besser. Reiner im Schmuckgefieder und nicht größer sollten die 1,0 sein. Annehmbar in Farbe und Zeichnung waren die kompakten 0,1.

Top-Anlagen im Typ sah man bei den gold- und blau-weizenfarbigen. Den 1,0 ist eine Idee mehr Bartfülle zu wünschen. Farblich sollte die Schaftstrichzeichnung reduziert werden. Ganz wichtig ist das Vorhandensein des Flügeldreiecks, welches auch jedem 1,0 bescheinigt werden konnte.

Einen gewissen Hang zur Übergröße konnte man bei den 0,1 feststellen.

Hochrassig waren in der Regel die Weißen. Hier sah man vorbildliche Tiere. Die Standhöhe ist mustergültig, während eine straffere Flügelhaltung ab und zu im Wunschbereich vermerkt wurde.

Zwerg-Araucana in blau präsentierten sich recht ausgeglichen. Figur, Größe, Stand und waagerechte Haltung waren fast uniform. Farblich spielt es wie bei den Großen keine Rolle, ob sie mit oder ohne Saum erscheinen.

Wer sich für die Araucana und Zwerg-Araucana interessiert, sollte sich mit dem neuen SV-Zuchtwart Steffen Baum (Mail: katja.baum@gmx.de oder Tel. 07972-911841) in Verbindung setzen.

Michael Kruppert & Mathias Weis